Van der Mark: „Du willst immer Rennen fahren“.

5. April 2021

Barcelona. Der Niederländer Michael van der Mark ist in der Saison 2021 der Neuzugang im WorldSBK-Werksteam von BMW Motorrad Motorsport, dem BMW Motorrad WorldSBK Team. Nach den Testfahrten in Barcelona berichtet er im exklusiven Interview über seine ersten Monate mit BMW, seine Eindrücke über die neue BMW M 1000 RR, die Bereiche, bei denen beim Test gearbeitet wurde, die Faszination, Rennen zu fahren und seine Erwartungen für die kommende Saison.

Michael van der Mark im Interview.

Michael van der Mark beim Test in Barcelona

Michael, wie gut hast du dich in den ersten Monaten in der BMW Familie eingelebt?

„Sehr gut. Wir hatten ja schon im vergangenen Jahr einen kleinen Roll-out, bei dem wir uns gegenseitig kennenlernen konnten. Dann gab es den Jerez-Test, bei dem nur BMW war, und das wirklich perfekt für uns. Denn so konnten wir in Ruhe mit den ganzen BMW Jungs und dem gesamten Team arbeiten. Man muss sich immer aneinander gewöhnen, und es war wirklich gut. Ich mag die Art und Weise, wie wir arbeiten, und das hat sich auch nie komisch angefühlt. Das ist natürlich sehr positiv.“

Ihr habt gerade in Barcelona getestet. An welchen Bereichen habt ihr da gearbeitet?

„Es war der erste Test, bei dem auch alle anderen Fahrer dabei waren, und wir haben viel an der Elektronik und auch am Chassis gearbeitet. Da die neue BMW M 1000 RR so viel mehr Leistung hat, müssen wir intensiv an der Elektronik feilen, und ich denke, dass wir da einen guten Schritt nach vorn gemacht haben. Wir haben vieles ausprobiert und wie bei jedem Test könntest du am Ende noch einen zusätzlichen Tag gebrauchen. Aber wir haben jetzt eine Menge guter Daten. Wie ich sagte: Der Bereich, in dem wir uns am meisten verbessern können, ist die Elektronik, um die Leistung des Bikes auszunutzen.“

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Michael van der Mark

Es ist sicherlich nicht einfach, sich an ein neues Bike zu gewöhnen. Mit welchen Bereichen bist du bereits zufrieden und woran müsst ihr noch arbeiten?

„Ich freue mich sehr über die Tatsache, dass die Leistung des Bikes definitiv da ist. Der Topspeed hat sich enorm verbessert. Bisher können wir das noch nicht voll ausnutzen, denn es fehlt uns ein bisschen an Grip. Dort müssen wir mit dem Chassis und der Elektronik eine Lösung finden. Aber das Gesamtfeeling ist recht gut, wir müssen nur an ein paar kleinen Bereichen arbeiten.“

Wie würdest du die neue BMW M 1000 RR generell beschreiben?

„Schnell. Einfach schnell. Und sie sieht natürlich super aus.“

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Michael van der Mark

Was ist dein typischer Fahrstil? Und welche Abstimmung des Motorrads brauchst du dafür?

„Ich bin immer schnell, vor allem in schnellen Kurven, die meine Stärke sind, Und ich fahre immer sehr konstant. Im Moment geht es für mich also darum, in den schnellen Kurven noch etwas mehr Vertrauen in die BMW zu entwickeln. Und wir arbeiten gerade daran, hier eine Lösung zu finden.“

Wie bereitest du dich persönlich in den kommenden Wochen auf die neue Saison vor?

„Das nimmt viel Zeit in Anspruch. Bevor wir wieder Rennen fahren, müssen wir fit bleiben. Deshalb fahre ich Fahrrad, laufe, und mache ein bisschen was von allem.“

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Es ist immer besser, den Wettbewerb auf der Strecke zu haben und mit den anderen Jungs zu fighten.

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Michael van der Mark

Michael van der Mark

Die Saison startet im Mai im MotorLand Aragón. Wie sehr freust du dich darauf, endlich wieder Rennen zu fahren?

„Du wartest den ganzen Winter darauf, wieder auf das Bike zu steigen, und jetzt waren wir für ein paar Tage beim Testen. Es ist immer schön, das Bike zu fahren, aber ist nicht dasselbe wie Rennen. Du willst immer Rennen fahren, auch wenn du vielleicht noch nicht perfekt darauf vorbereitet bist. Es ist immer besser, den Wettbewerb auf der Strecke zu haben und mit den anderen Jungs zu fighten. Ich denke, dass wir auch an Rennwochenenden einen großen Schritt nach vorn machen können, und da kann man auch noch etwas mehr pushen.“

Macht das für dich den Reiz des Racings aus? Der Wettbewerb auf der Strecke mit den anderen Jungs?

„Ja, vor allem, wenn du sie schlägst.“

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Michael van der Mark

Gibt es Strecken, die dir besser liegen als andere, oder sind sie alle gleich für dich?

„Natürlich gibt es Strecken, die man mehr mag oder die einem mehr Spaß machen. Es gibt aber keine spezielle Strecke, die ich nicht mag. Ich denke, dass jede Strecke ihre Besonderheiten hat.“

Von dem, was du bisher über das Bike weißt: Was denkst du, welche Strecken der BMW M 1000 RR liegen könnten?

„Sicherlich Strecken mit einer langen, langen, langen Gerade. Aber ich denke, dass das gesamte Paket des Motorrads gut funktioniert, von daher ist es schwierig zu sagen, welche Strecken ihm am besten liegen werden. Ein Kurs, den ich aber ganz sicher mag, ist Assen. Dort war ich immer schon mit jedem Bike schnell, also denke ich, dass ich dort auch mit der BMW M 1000 RR schnell sein werde.“

Erzähle uns von der Begeisterung für die „Kathedrale des Speeds“, deiner Heimstrecke in Assen.

„Es ist etwas ganz Besonderes. Ich bin dort in der Vergangenheit schon eine Menge Rennen gefahren, aber, ich weiß nicht warum, ich bin dort jedes Jahr schnell, egal mit welchem Bike. Da ist einfach dieses besondere Extra. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll, aber aus irgendeinem Grund bin ich dort immer schnell, und ich kann immer noch etwas schneller fahren als sonst.“

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Aus irgendeinem Grund bin ich in Assen immer schnell, und ich kann immer noch etwas schneller fahren als sonst.

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Michael van der Mark

Michael van der Mark

Neu im Kalender ist Navarra. Kennst du diese Strecke?

„Nein, ich war bisher noch nicht dort. Ich freue mich darauf und hoffe, dass wir dort vor dem Rennen einen Test haben werden. Es ist immer gut, neue Strecken im Kalender zu haben, vor allem in einer so ungewöhnlichen Situation wie wir sie jetzt erleben und im vergangenen Jahr hatten. Ich finde es gut, dass die Veranstalter in diesen schwierigen Zeiten versuchen, neue Strecken und Rennen in den Kalender aufzunehmen, statt abzusagen.“

Was ist für dich der Moment an einem Rennwochenende mit der größten Anspannung?

„Kurz vor dem Start jedes Rennens. Nicht auf dem Grid selbst, mehr die Zeit in der Box, bevor du in die Startaufstellung fährts. Auf dem Grid ist alles bestens. Es sind nur die Momente davor.“

Mit welchen Ewartungen und Zielen gehst du in die neue Saison?

„Es ist schwierig, sich auf konkrete Erwartungen festzulegen. Aber ich denke, dass wir unser Paket zum Laufen bekommen, und unser Ziel wird lauten, so bald wie möglich auf das Podium zu fahren. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber das ist unser Ziel. Und natürlich möchten wir Rennen gewinnen. Aber ich denke, es ist besser, sich zunächst darauf zu konzentrieren, das Bike fertig zu bekommen und um das Podium zu kämpfen.“

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