Starkes WorldSBK-Debüt für die neue BMW M 1000 RR.
Alcañiz. Für die neue BMW M 1000 RR gab es bei ihrem Renndebüt in der FIM Superbike World Championship (WorldSBK) auf Anhieb das erste Top-6-Ergebnis. Tom Sykes aus dem BMW Motorrad WorldSBK Team belegte in Rennen eins im MotorLand Aragón den sechsten Platz. Dabei erreichte er das Ziel nur zwei Sekunden hinter den Podiumsplätzen. Die spanische Strecke ist Gastgeber für den Saisonauftakt 2021 der WorldSBK. Sein Teamkollege Michael van der Mark beendete einen schwierigen Samstag mit dem elften Platz in Rennen eins.
Platz drei in der Superpole für Tom Sykes
In der ersten Superpole der Saison am Vormittag sicherte sich Sykes einen Startplatz in der ersten Reihe: Er beendete die Qualifikation als Dritter. Van der Mark belegte Rang 15. Im freien Training am Morgen konnte van der Mark nur eine gezeitete Runde absolvieren, da im von der FIM vorgeschriebenen, zugelieferten Reifendruck-Überwachungssystem TPMS ein CAN-Bus-Fehler aufgetreten war, der nicht unmittelbar identifiziert werden konnte.
In der ersten Rennrunde büßte Sykes ein paar Positionen ein. Über weite Strecken des Rennens lag er auf Rang acht, rückte dann aber in der Schlussphase als teilweise schnellster Fahrer des Feldes noch vor auf Rang sechs. Van der Mark verbesserte sich früh im Rennen auf die elfte Position, auf der er schließlich auch das Ziel erreichte.
Jonas Folger startete vom 18. Rang aus ins Rennen. Der Fahrer aus dem BMW Satellitenteam Bonovo MGM Racing verpasste nach 20 Runden die Punkteränge als 16. nur um eine Position. Eugene Laverty aus dem BMW Satellitenteam RC Squadra Corse ging von Startplatz zwölf ins Rennen. Er lag auf Punktekurs, musste sein Motorrad jedoch fünf Runden vor Schluss abstellen.
Stimmen nach Rennen eins im MotorLand Aragón.
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor: „Mit unserer Leistung bin ich sehr zufrieden. Tom haben am Ende nur zweieinhalb Sekunden auf eine Podiumsplatzierung gefehlt. Es war ein starkes Rennen. Nach den Themen, die wir gestern bei den warmen Bedingungen hatten, konnten wir uns heute sehr gut schlagen. Bei Michael ist es einfach gut, dass er nun ein Rennen ‚under the belt’ hat. Nach seinem Sturz gestern und dem technischen Problem heute Morgen konnte er erst im Qualifying wieder mehrere Runden fahren. Wir müssen nun schauen – es war sein erster Longrun, den er hier gemacht hat, und da finden wir sicherlich noch einen Schritt nach vorn. Aber insgesamt lautet mein Fazit: zufrieden.“
Shaun Muir, Teamchef BMW Motorrad WorldSBK Team: „Nach dem, wo wir in den freien Trainings und im Qualifying standen, hatte ich für mich persönlich bestimmte Erwartungen und ich freue mich, dass Michael und Tom am Ende da waren, wo ich es mir erhofft habe. Michael ist nach dem Unfall gestern im Training und dem Problem heute Morgen fast noch in die Top-10 gefahren. Es war wichtig für ihn, dass er nun ein Rennen absolviert hat, und ich denke, dass er sich morgen wesentlich stärker präsentieren kann. Mit Tom bin ich wirklich zufrieden. Er hat in der Superpole einen super Job gemacht und Rang drei geholt. Im Rennen ist er mit dem ‚X’-Reifen angetreten. Das ist eigentlich nicht seine Art, aber wir haben ihn überzeugt, dass dies der richtige Weg ist. Und als die anderen Jungs sich duelliert haben, konnte er zulegen und die Lücke schließen. Er kam nur zwei Sekunden hinter dem Podium ins Ziel, und wenn man mich das vor dem Wochenende gefragt hätte, hätte ich das gern angenommen. Ich freue mich also über das Top-6-Ergebnis von Tom, und Michael wird große Fortschritte machen. Insgesamt sind wir happy.“
Tom Sykes
Tom Sykes
„Als wir hierhergekommen sind, hatten wir noch einige Dinge auf der Liste, die wir testen mussten. Ich denke, dass wir einen guten Kompromiss gefunden haben, denn wir haben im freien Training Dinge ausprobiert und mussten noch an der Rennabstimmung arbeiten. Insgesamt war es also nicht so schlecht. Im ersten Rennviertel habe ich immer noch nicht das Paket, das ich mir vorstelle. Aber ich konnte dann sehen, dass wir in der Schlussphase eine recht gute Pace hatten – ganz sicher besser als die Jungs vorne. Es ist noch früh, und um ehrlich zu sein: Angesichts der Einschränkungen, die ich gefühlt habe, ist Platz sechs nicht schlecht. Nun haben wir die Zeit, uns hinzusetzen, alles anzuschauen und für morgen ein paar Änderungen vorzunehmen. Alles in allem war es kein schlechter Auftakt.“
Michael van der Mark
Michael van der Mark
„Heute Morgen hatten wir wirklich Pech. Wir haben wegen des Problems mit dem Bike viel Zeit verloren. Die Jungs konnten es am Ende beheben, und ich konnte in FP3 noch eine Runde fahren. Aber ich brauche noch mehr Runden, nachdem ich gestern schon verloren hatte. Die Superpole war gar nicht so schlecht, aber es war das erste Mal, dass ich mit dem Qualifying-Reifen gefahren bin. Das Bike ist dann anders und daran muss man sich gewöhnen. Im Rennen hatte ich einen ganz guten Start und in den ersten Runden habe ich mich sehr stark gefühlt. Aber an einer Stelle der Strecke habe ich zu viel verloren, um an den anderen dranzubleiben. Das war nur in einem bestimmten Abschnitt. Das war etwas schade, denn ich habe dann versucht, mehr zu pushen. Dabei habe ich den Vorderreifen zu sehr beansprucht und in der Folge Zeit verloren. Aber insgesamt war es wichtig, endlich eine lange Distanz abzuspulen, und daraus können wir viel lernen. Morgen ist ein neuer Tag und mit all den Informationen, die wir jetzt haben, sollte es morgen besser laufen.“
Jonas Folger
Jonas Folger
„Es war ein schwieriges Rennen. Wir müssen Lösungen finden, denn ich fühle mich nicht wohl auf dem Bike. Leider – denn wir haben vieles probiert. Aber bisher haben wir noch nicht das richtige Set-up gefunden. Momentan stecken wir ein bisschen in einem Tief. Ich habe das Beste draus gemacht, aber es war ein enttäuschendes Rennen.“
Eugene Laverty
Eugene Laverty
„Das Qualifying war wirklich gut, auch wenn Platz zwölf natürlich nicht in den ersten Startreihen ist. Aber das Bike hat sich sehr gut angefühlt. Leider hatten wir im Rennen schon von Beginn an mehrere kleine Probleme, und in der Schlussphase ist etwas Seltsames passiert. Das Bike ist stehengeblieben und wir untersuchen noch die Ursache. Aber das Potenzial des Bikes ist dieses Jahr viel besser. Das ist das Positive. Im Qualifying hat sich das Bike wesentlich besser angefühlt als im vergangenen Jahr hier in Aragón.“