WorldSBK in Misano: Wichtige Informationen für die weiteren Rennen.
Misano. Nach den Siegen in der FIM Endurance World Championship (FIM EWC) und bei der Isle of Man TT hatte BMW Motorrad Motorsport in der FIM Superbike World Championship (WorldSBK) ein Wochenende mit positiven Aspekten, aber auch mit Schwierigkeiten. Die vierte Runde der WorldSBK-Saison 2022 wurde im italienischen Misano ausgetragen. Die harte Arbeit der beiden Teams, des BMW Motorrad WorldSBK Teams und des Bonovo action BMW Racing Teams, konnte nicht in die entsprechenden Ergebnisse umgesetzt werden. Doch BMW Motorrad Motorsport konnte auf der italienischen Strecke, die sich bereits in der Vergangenheit als schwierig erwies, wichtige Informationen für die kommenden Rennen sammeln, die nun analysiert werden.
Ilya Mikhalchik
Im BMW Motorrad WorldSBK Team war Scott Redding mit seiner Rennpace recht zufrieden. Allerdings hatte er in den Rennen Probleme beim Start, fiel zurück und musste sich jeweils wieder nach vorn arbeiten. In der Superpole hatte der Brite Startplatz neun geholt, in den Rennen waren es die Positionen zehn, elf und neun. Ilya Mikhalchik, der in Misano den verletzten Michael van der Mark vertrat, startete mit Schwierigkeiten ins Wochenende, machte dann aber kontinuierliche Fortschritte. Für ihn standen in den Rennen ein 18. Platz sowie zweimal Position 15 zu Buche.
Loris Baz & Eugene Laverty
Das Bonovo action BMW Racing Team hatte in Misano teilweise mit technischen Problemen zu kämpfen. So konnten Loris Baz und Eugene Laverty zwar in beiden Hauptrennen punkten, aber die erhofften regelmäßigen Ergebnisse in den Top-10 blieben dem Team – bis auf Baz‘ zehntem Platz in Rennen zwei – verwehrt. In Rennen eins war Baz aufgrund von Kupplungsproblemen auf den 15. Rang zurückgefallen. Im Superpole Race schied er nach einem Sturz vorzeitig aus. Laverty beendete die Rennen auf den Positionen 13, 12 und 14.
Die WorldSBK macht nun eine mehrwöchige Pause. Die fünfte Saisonrunde wird vom 15. bis 17. Juli in Donington Park ausgetragen. Ende Juni wird BMW Motorrad Motorsport in Donington testen.
Stimmen nach den Rennen in Misano.
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor: „Das Wochenende verlief nicht so zufriedenstellend für uns, wie wir es uns erwartet hatten – sowohl von den Positionen her als auch, was die Distanz zur Spitze angeht. Klar sind die ersten drei oder vier nicht erreichbar, doch unser erklärtes Ziel ist, dass wir um den fünften Platz kämpfen können. In den Rennen am Sonntag haben wir gezeigt, dass wir rein von den Rundenzeiten her die Pace gehen können, um in der Gruppe von Platz fünf bis acht zu kämpfen. Doch vor allem mit Scott hatten wir sehr schlechte Starts und haben dadurch jeweils schon in der ersten Runde zu viel verloren. Das war nicht mehr aufzuholen. Es gilt nun herauszufinden, was die Ursache dafür ist. Natürlich müssen wir im Motorrad auch noch mehr Pace finden, das gilt für alle vier Fahrer. Wir werden nun am 28. Juni in Donington testen, dort werden wir noch einige Themen probieren und uns nun auch noch stärker auf den Start fokussieren. Ilya hatte ein schwieriges Wochenende. Er hat nach etwa 1.000 Runden auf Dunlop-Reifen am Endurance-Bike etwas Zeit gebraucht, um sich umzustellen. Es war dann ganz zufriedenstellend, was er im zweiten Hauptrennen gezeigt hat. Loris war im zweiten Rennen auf einem sehr ähnlichen Niveau wie Scott, hatte aber leider im Superpole Race am Vormittag einen kleinen Ausrutscher. Auch er hatte Probleme beim Start sowie grundsätzlich mit der Kupplung. Eugene hat sich ebenfalls schwer getan. Die Rückmeldungen der Fahrer sind alle sehr ähnlich, und diese Punkte müssen wir angehen. Doch alles in allem sind wir nicht da, wo wir sein müssen. Es gilt, dranzubleiben, um Schritt für Schritt nach vorne zu kommen.“
#45 Scott Redding
Scott Redding
„BMW hatte hier im vergangenen Jahr ein schwieriges Wochenende, also sind wir hierhergekommen und haben es ein bisschen als Test genutzt. Ich konnte die Pace aus Estoril weiter umsetzen, was nicht so schlecht war. Um ehrlich zu sein, hatten wir eine recht gute Rennpace, mit der Platz sechs oder sieben möglich gewesen wäre. Aber ich hatte das ganze Wochenende über Probleme, am Start weg zu kommen – ich hatte nicht einen guten Start. Und es ist sehr wichtig, in den ersten Runden davonzuziehen. Aber ich bin zurückgefallen auf Platz 16, 17 oder vielleicht 18. Und dann kämpfst du da mit den Jungs und verlierst in den ersten beiden Runden fünf Sekunden. Das Positive, das wir aus dem Wochenende mitnehmen, ist dass wir eine konstante Rennpace hatten. Das war recht gut für uns. Wieder fühle ich mich auch noch einen Schritt besser auf dem Bike. Aber wir müssen etwas finden, das mir ermöglicht, am Start besser wegzukommen. Ich denke, dass ich das verdient habe. Wir haben gut gearbeitet, wir haben die Pace, aber wir geben es am Start her. Es sind also einfache Dinge, die behoben werden müssen. Wir haben nun ein bisschen Pause, und ich hoffe, dass wir in Donington eine Lösung haben, und werden dort darauf aufbauen.“
#50 Eugene Laverty
Eugene Laverty
„Es war ein wirklich hartes Wochenende. Wir haben mit dem Bike viele Dinge ausprobiert, um zu versuchen, unsere Pace zu verbessern. Doch das schien nicht allzu viele Auswirkungen zu haben. Deshalb war es schwierig, Fortschritte zu machen. Doch wir haben unser Bestes gegeben, und das ist das Maximum, mit dem wir nach dem Wochenende abreisen. Ich kann damit nicht zufrieden sein, auch das Team und BMW nicht. Wir alle möchten Verbesserungen. Wir werden weiter hart arbeiten und versuchen, uns bei den nächsten Rennen stärker zurückzumelden. Denn dies ist nicht zufriedenstellend. Bei den nächsten Rennen in Donington müssen wir wieder zurück in den Top-10 sein, wie beim Saisonauftakt in Aragón, wo wir stark waren. Doch seitdem hatte ich Schwierigkeiten, also muss ich das gute Gefühl zurückgewinnen.“
#76 Loris Baz
Loris Baz
„Das Wochenende war schwierig. Es hat mit Pech angefangen, und es schien, als ob uns dieses Pech das ganze Wochenende verfolgt hat. Es tut mir auch leid für die Jungs im Team, denn die Mechaniker, alle arbeiten so hart. Im Superpole Race hatte ich nach technischen Problemen im Warm-up kein besonders gutes Feeling. Und in diesem Rennen sind die Top-9 das, wo wir hin möchten, um Punkte zu holen. Ich war Zehnter oder Elfter, habe es versucht, zu viel gepusht und bin gestürzt. Dann habe ich es in Rennen zwei wieder versucht, da ich das ganze Wochenende über nicht aufgegeben habe. Aber das Maximum, das wir erreichen konnten, war P10. Ich hatte wieder ein paar Probleme mit der Kupplung und den Bremsen, aber es ist mir gelungen, für die Jungs ein paar Punkte zu holen. Bevor in den letzten Runden die Kupplungsprobleme einsetzten, lief es nicht allzu schlecht, ich war nicht weit hinter Scott. Nun werden wir es in Donington wieder versuchen, wir geben niemals auf.“
#37 Ilya Mikhalchik
Ilya Mikhalchik
„Es war ein recht schwieriges Wochenende für mich. Wir haben versucht zu analysieren, was wir machen müssen, um das Bike zu verbessern, und daran gearbeitet. Natürlich bin ich mit meinen Positionen vielleicht nicht zufrieden. Denn wenn wir sie mit Aragón vergleichen, war ich nun etwa sieben Bikes weiter hinten. Aber wenn man die Fortschritte sieht, die wir vom ersten Training bis zum zweiten Rennen gemacht haben, dann gab es mit jeder Ausfahrt, mit jeder Runde eine enorme Steigerung mit dem Bike und bei mir selbst. Ich habe mich auch wieder an das Superbike gewöhnt, nachdem ich zuletzt auf dem Endurance- und dem Superstock-Bike gefahren bin. Es war wirklich gut zu fahren, selbst bei heißen Bedingungen, und wir hatten keine größeren Probleme mit dem Bike. Ich habe einfach versucht, die vordere Gruppe einzuholen, und habe Rennen zwei nur ein paar Sekunden hinter den Top-10 beendet. Das stimmt mich recht zufrieden, und das wichtigste ist, dass wir während des Wochenendes mit dem Team tolle Arbeit geleistet haben. Danke an alle im Team.“