Mister Motorsport.
07. Mai 2020
Er hat jahrzehntelang den Motorsport bei BMW Motorrad geprägt: Berthold „Berti“ Hauser. Von 1999 bis zu seinem Ruhestand Ende 2016 war er der Chef von BMW Motorrad Motorsport. Von der Rallye Dakar über den BMW Motorrad BoxerCup und die Langstrecken-Weltmeisterschaft bis hin zum Einstieg in die Superbike-Weltmeisterschaft und das erfolgreiche Kundensportprogramm mit der BMW S 1000 RR – all diesen Projekten hat sich Berti Hauser mit einer einzigartigen Leidenschaft gewidmet.
Und diese Leidenschaft für den Rennsport hat er noch heute. Im Interview mit Berti Hauser blicken wir zurück auf fast 20 aufregende Jahre aus der Geschichte von BMW Motorrad Motorsport – und da gibt es einiges zu erzählen.
Berthold „Berti“ Hauser im Interview
Berti, erste Frage: wie geht es dir als Rentner?
„Mir geht es sagenhaft gut. Mir ist keine Sekunde langweilig, und ich habe das Vergnügen, dass ich Motorsport von außen betrachten kann. Das ist einmal eine ganz andere Perspektive. Zu sehen, wie die Jungs arbeiten, begeistert mich und macht mir Spaß. Ich habe auch noch viel Kontakt zu den Menschen, die mir damals schon wertvoll waren und es heute noch sind. Mir fehlt es also an gar nichts.“
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Du wurdest 1999 BMW Motorrad Motorsport Direktor – wie kam es genau dazu?
„Das war eine ganz lustige Situation. Ich war damals Leiter Versuch Fahrwerk und Gesamtfahrzeug und gleichzeitig mit einem privaten Rennteam aktiv. Wir sind in Deutschland und Europa verschiedene Rennen gefahren. Irgendwann hatten wir die spleenige Idee, in Daytona anzutreten. Das BMW Marketing hat uns unterstützt, und so waren wir Anfang 1999 beim AMA Pro Thunder in Daytona dabei, bei dem zuvor noch keine BMW mitgefahren war. Wir waren eine kleine, private Truppe, haben dort teilgenommen und das Podium nur ganz knapp verpasst. Für uns war das ein Riesenerfolg, und für die Leute dort auch eine Sensation. Man hat gemerkt, wie gut das bei den Fans ankommt, dass ein BMW Motorrad dabei ist. Als wir im Ziel knapp am Podium vorbei geschrammt waren, war eine riesige Traube von Leuten um uns herum. Und mittendrin tauchte plötzlich der damalige Leiter von BMW Motorrad, Dr. Michael Ganal, auf. Er kam zu uns, sprach mit uns, und ich war total erschrocken. Ich dachte nur: ‚Um Gottes Willen, der Big Boss’...“
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Das hatte ja Folgen...
„Ja, er fragte mich: ‚Wann sind Sie denn wieder in München, Herr Hauser?’. Ich antwortete, dass dies am kommenden Mittwoch der Fall sei. Woraufhin er sagte: „Ich möchte Sie gerne in meinem Büro sehen’. Mir ist fast das Herz in die Hose gerutscht, weil ich dachte, dass ich dort antreten muss und eine riesige Abreibung bekomme, weil ich mich neben meinem Job mit Rennsport beschäftigt habe. Ich bekam fast Schnappatmung und dachte wirklich, dass ich meinen Job los bin. An besagtem Mittwoch bin ich zu ihm ins Büro, und er sagte: ‚Herr Hauser, setzen Sie sich’. Dann war es bei mir ganz aus, weil ich dachte, er schmeißt mich jetzt raus. Doch er fragte mich: ‚Hätten Sie gegebenenfalls Lust, direkt mit mir zusammenzuarbeiten?’ Da habe ich das Atmen fast ganz vergessen, weil ich nicht wusste, worauf er hinauswollte. Er fragte: ‚Wollen Sie Leiter BMW Motorrad Motorsport werden?’. Und da war es ganz aus – ich wusste nicht, ob ich wach bin oder träume. Höflicherweise bat ich darum, eine Nacht darüber zu schlafen. Aber am liebsten wäre ich ihm gleich im den Hals gefallen und hätte gesagt: ‚Jaaaaaa!’. Am nächsten Tag habe ich zugesagt. Dr. Ganal sagte noch zu mir: ‚Das ist das Ende der üblichen Karriere – aber es wird sehr spannend!’ Kurz darauf, am 1. März 1999 war ich dann in Amt und Würden.“
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Was reizt dich am Motorsport?
„Es ist das oft Unvorhergesehene, und das Ausreizen aller Themen, die mit dem Motorsport verbunden sind. Hauptsächlich natürlich die Technik, und einfach der Wettbewerb mit den anderen. Das sich Messen mit den anderen. Und auch die Atmosphäre, die im Motorsport herrscht. Man ist eine große Familie, und auf der Piste gibt man es sich ordentlich. Mit harten Bandagen, aber fair.“
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Abenteuer Wüste – die Rallye Dakar.
Die ersten Abenteuer haben dich dann gleich in die Wüste geführt – Stichwort Rallye Dakar...
„Direkt nach meiner Ernennung wurde ich zur Tunesien-Rallye geschickt. Dort ging es um die Vorbereitung auf die Rallye Dakar 2000, die Milleniums-Dakar. Wir sind in Tunesien unter anderem mit Richard Sainct angetreten, der kurz zuvor die Paris-Dakar 1999 gewonnen hatte. Auch in Tunesien haben wir gesiegt. Über das Jahr haben wir uns dann vorbereitet, sind im November noch die Dubai-Rallye fahren, und zum Jahreswechsel ging es zur Dakar 2000. Sie wurde in Dakar gestartet und endete in Kairo.“
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Die Milleniums-Dakar wurde zu einem großen Erfolg, mit einem Vierfachsieg für BMW...
„Ja, es war eine ganz besondere Rallye. In der Vorbereitung war mir nicht wichtig, wie die Konkurrenz möglichst viel Leistung aus dem Motor zu holen, sondern die Standfestigkeit unserer BMW F 650 RR zu optimieren. Wir haben intensiv daran gearbeitet, den Luftfilter dicht zu bekommen, um den Motor vor dem feinen Wüstenstaub zu schützen. Das hat sich als Schlüssel zum Erfolg erwiesen. Denn bei der Dakar 2000 war es dann so, dass unsere Konkurrenz auf den ersten Etappen Vollgas gegeben hat, während wir einfach nur gefahren sind. Richard Sainct, Oscar Gallardo und Jean Brucy auf der F 650 RR sowie Jimmy Lewis auf der BMW R 900 RR, die wir 1999 parallel auch entwickelt hatten. Wir haben unseren Job erledigt: sind gefahren, haben den Service erledigt, sind weitergefahren. Und nach und nach sind alle Spitzenfahrer unserer Konkurrenz ausgefallen, entweder durch Sturz oder durch technischen Defekt. Am Ende war von unseren Mitbewerbern nur noch Nani Roma im Rennen. Und ich erinnere mich noch gut: Gerade als ich nachmittags im Biwak in Wadi Rayan im Zelt lag, kam die Nachricht, dass nun auch Roma, der mit einem guten Vorsprung geführt hatte, einen technischen Defekt hatte. Somit sind wir dann zum Vierfachsieg ins Ziel gefahren. Das war ein Wahnsinnserlebnis, das werde ich nie vergessen.“
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Auf dem Weg von Dakar nach Kairo lief aber für die Beteiligten der Dakar nicht alles nach Plan....
„Ja, wir saßen in Niamey im Niger fest, weil es eine Terrorwarnung gegeben hatte. Der gesamte Dakar-Tross, also alle Teams, Autos, Motorräder, Ausrüstung, Organisation, alle wurden mit Antonovs von Niamey nach Libyen ausgeflogen. Dort wurde die Rallye dann Richtung Kairo fortgesetzt.“
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Vom BoxerCup zur Langstrecken-WM.
Das Wüstenrallye-Projekt wurde nach der Dakar 2001 eingestellt. Aber du hast das Thema Motorsport bei BMW Motorrad weiter vorangetrieben...
„Danach folgten erst einmal die Jahre mit dem BMW Motorrad BoxerCup. Das war eine Spinnerei zwischen mir und meinem sehr geschätzten Kollegen Axel Zimmermann vom PKW-Marketing, der sich damals um die Safety Cars der MotoGP gekümmert hat. Wir hatten die Idee, einen Markencup auszutragen. Dies war ab 2001 der internationale BMW Motorrad BoxerCup, der bis 2004 unter anderem im Rahmen der MotoGP und der Superbike-WM ausgetragen wurde. Danach haben wir ab 2005 den BMW Power Cup veranstaltet.“
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Im Jahr 2007 kam die BMW HP2 Sport auf den Markt – und ihr seid damit in der Langstrecken-Weltmeisterschaft angetreten, 50 Jahre nach dem letzten offiziellen Werkseinsatz einer BMW im Straßenrennsport mit Walter Zeller 1957. Wie kam es dazu?
„Wir haben vorgeschlagen, mit der BMW HP2 Sport auch Rennsport zu betreiben. Wir wollten präsent sein, und wir haben gemerkt, wie gern BMW auf der Rennstrecke gesehen wurde. Somit sind wir mit dem Team BMW Motorrad Motorsport ausgewählte Rennen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft gefahren, das erste waren die 24 Stunden von Le Mans im April 2007. Dazu sind wir 2008 auch beim 200-Meilen-Rennen in Daytona angetreten. Dort waren wir mit vier BMW HP2 Sport am Start, und sind ziemlich weit vorne ins Ziel gekommen.“
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Willkommen in der Superbike-WM.
Doch die Königklasse rief bereits, ihr habt eine Rennversion der BMW S 1000 RR entwickelt und den Einstieg in die Superbike-WM vorbereitet. Am 1. März 2009 war es dann soweit: das erste Rennen in Phillip Island, mit Troy Corser und Ruben Xaus auf der RR. Kannst du dich noch daran erinnern, wie das damals für dich war?
„Oh ja, da kann ich mich noch sehr gut daran erinnern. Es war in der gesamten Vorbereitung ein Ritt auf der Kanonenkugel. Ein Ritt auf der Kanonenkugel mit der Homologation. Ich bin damals sehr schnell gealtert. Es gab einfach so viel zu tun, auch musste unser Standort in Stephanskirchen erst einmal eingerichtet werden, um dort richtig arbeiten zu können. Das erste Rennen im März 2009 in Phillip Island war schon ein ergreifender Moment. Es war ein Herzschlag-Start der Saison. Das Motorrad ist gelaufen, aber wir hatten technische ‚Problemchen’, die sich zu einem Problem entwickelt haben. Wir haben die Nacht durchgearbeitet, und nachdem die grüne Ampel für das erste freie Training war, hatten wir noch nicht einmal die Verkleidung drangeschraubt, und wir konnten erst mit fünf Minuten Verspätung ins erste Training starten. Aber wir waren dabei. Und das war natürlich irre, und ich glaube, da hatte jeder aus dem Team, und jeder, der mit uns mitgefiebert hat, erhöhten Pulsschlag.“
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Was waren die größten Herausforderungen in der Superbike-WM?
„Zunächst einmal mussten wir das Fahrzeug überhaupt kennenlernen, wie stimme ich die RR für einen Rennfahrer richtig ab, was muss man da machen? Es gibt da so viele Faktoren: Motorleistung, Fahrbarkeit, die Arbeitsweise der Elektronik. Wir hatten uns damals entschieden, eine eigene Elektronik zu machen. Wir mussten das Fahrwerk kennenlernen, da gibt es ja so viele Kleinigkeiten, die wir neu lernen mussten. Wir hatten zwar einige Experten geholt, aber selbst Experten, die mit einem neuen Fahrzeug arbeiten, können auch nicht aus der Hüfte schießen und sagen: so machen wir das. Wir mussten lernen, lernen, lernen und Daten sammeln. Wir haben mit jedem Event einen Schritt dazugelernt und konnten wieder einen Stein in dem Mosaik richtig setzen. Viele hatten keine Vorstellung, wie kompliziert so ein System ist, und viele haben gesagt, es sei nun aber an der Zeit, auf das Podium zu fahren, und zu gewinnen. Aber so einfach war das nicht.“
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Das erste Podium kam 2010 in Monza, mit Platz drei für Troy Corser. Wie emotional war das?
„Es war einfach fantastisch. Das war der verdiente Lohn für all die harte Arbeit. Es war ein sehr gutes Gefühl, das erste Podium einzufahren. Wir alle haben den Augenblick sehr genossen.“
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Unvergessen: Isle of Man TT 2014.
Ab 2011 gab es auch das Kundensportprogramm mit dem BMW Motorrad HP RaceSupport. Mit sehr viel Erfolg bis heute – an welche Highlights erinnerst du dich besonders?
„Die BMW S 1000 RR ist ein sagenhaft gutes Fahrzeug, das von der Serienentwicklung damals hingestellt wurde. Die Basis war so gut, dass wir in den nationalen Meisterschaften und den internationalen Serien außerhalb der Superbike-WM vom Reglement her sehr schnell ‚bei der Musik’ waren. Man konnte und durfte nicht viel ändern, und das Basisfahrzeug hat schon so viel mitgebracht, dass wir relativ schnell konkurrenzfähig waren. Und mit entsprechend guten Teams und Fahrern konnte man sich schnell vorne in den Ergebnislisten einnisten. Es gibt so viele Topresultate, die wir damals eingefahren haben, zum Beispiel in der IDM. Was mich aber noch heute ganz besonders tief bewegt, das war der Sieg 2014 bei der Isle of Man Senior TT mit Michael Dunlop, 75 Jahre nach Schorsch Meier. Denn das war überhaupt nicht vorhersehbar.“
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Michael Dunlop hatte schon das Superbike- und das Superstock-Rennen gewonnen und dann mit der Senior TT das Triple perfekt gemacht...
„Ja, aber wir mussten in einer Nacht- und Nebelaktion den Motor wieder aufbauen, weil er nach dem Superbike-Rennen auf Anordnung der technischen Kommission komplett zerlegt werden musste. Es war ein High-Tech-Superbike-Triebwerk, und das kann man nicht einfach auseinandernehmen und wieder zusammennageln. Man muss wirklich extrem genau arbeiten. Wir haben über Nacht eine Mechanikerin, Heike Hohenlohe, mit einer großen Reisetasche voll entsprechendem Werkzeug und Material in den Flieger gesetzt und auf die Isle of Man geschickt. Sie hat den Motor zusammengebaut – und dann ist Michael Dunlop damit bei der Senior TT zum Sieg gefahren. Ich kann es heute noch gar nicht richtig beschreiben. Es war ein unglaubliches Erlebnis. Ich selbst war nicht auf der Isle of Man dabei, aber ich habe das Rennen fieberhaft im Live-Timing verfolgt – während einer Sitzung unseres Entwicklungskreises. Als der Zieldurchlauf war, habe ich einen Urschrei losgelassen. Mich haben nur alle angeschaut und gedacht: Jetzt ist er völlig verrückt geworden. Aber wir hatten wirklich das Unglaubliche möglich gemacht. Kurz darauf wurde eine große Zeitungsannonce über diesen Triumph geschaltet, die hängt bei mir im Wintergarten.“
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Ihr wart auch bei den Seitenwagen erfolgreich: 2016 wurden Pekka Päivärinta und Kirsi Kainulainen mit eurer Unterstützung Weltmeister. Was hast du davon noch in Erinnerung?
„Oh ja. Da kam plötzlich aus dem Nichts heraus ein Kontakt zustande, ob ich helfen kann, sie brauchen einen Motor und sie brauchen Leistung. Das Problem war, dass natürlich auch die Elektronik für ein Seitenwagen-Gespann funktionieren musste. Wir hatten ja damals null Erfahrung mit einem Gespann. Wir mussten den Motor einfach zum Laufen bringen, mit den ganzen Dimensionen dieses Dreirads anstatt eines Motorrads. Wir haben auch unseren Prüfstand in München so umgeändert, dass das Gespann darauf Platz hatte, um dann auch die Elektronik einzustellen. Es war eine etwas wilde Abstimmung, aber es war phänomenal, wie die beiden mit dem Gespann dann losgelegt haben. Sie haben dann wirklich den WM-Titel geholt. Es war der erste FIM-WM-Titel für einen BMW Motorrad-Motor, und Kirsi war die erste Frau, die im Straßenrennsport Weltmeisterin wurde. Ich werde auch nie vergessen, wie wir sie bei der Abschlussveranstaltung der Race Trophy geehrt haben und wie Pekka da die Tränen übers Gesicht gelaufen sind. Das war so ergreifend, da hätte ich am liebsten mitgeheult.“
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Gab es für dich Lieblingsrennen oder Events, die dich immer besonders begeistert haben?
„Jedes Rennen hat seinen eigenen Charakter, und da jetzt eines herauszufischen, fällt mir schwer. Ich war gerne bei den Superbike-Events mit tollen Rennstrecken wie Donington Park, einer wunderschönen, in die Natur integrierte Rennstrecke. Aber da sind auch die Straßenrennen wie das North West 200, der Ulster Grand Prix und natürlich die Isle of Man TT, wo schon allein das Drumherum einfach ein Erlebnis ist, die Menschen dort. Dann die Rallye Dakar, das Abenteuer. Du gehst dorthin und fragst dich jeden Tag: Mensch, warum machst du das eigentlich? Und wenn es vorbei ist, fragst du dich: Wann geht es wieder weiter? Selbst als ich den Auftrag von Hendrik von Kuenheim hatte, mit der Husqvarna noch einmal die Dakar in Südamerika zu fahren, war ein tolles Erlebnis. Eines jetzt auf die oberste Stufe des Podests zu stellen und zu sagen, es war mein Lieblingsrennen, fällt mir sehr schwer.“
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BMW Motorrad Motorsport heute.
Du hast bereits eingangs gesagt, dass du den Motorsport auch als Rentner mitverfolgst. So warst du zum Beispiel auch 2019 privat beim Auftakt der Superbike-WM in Australien dabei – als BMW Motorrad genau zehn Jahre nach eurem ersten Rennen damals werksseitig in die WorldSBK zurückgekehrt ist. Wie schlägt sich das neue Projekt mit dem BMW Motorrad WorldSBK Team?
„Was die Jungs da aufgezogen haben – sie hatten ja auch einen ziemlichen Kaltstart mit einem völlig neuen Modell – ist großartig. Ich habe auch ganz hohen Respekt vor der Leistung von Marc Bongers und seinem Team. Ich muss dazu auch sagen, dass ich mich riesig gefreut habe, dass Marc Bongers die Leitung übernommen hat. Er ist der Richtige dafür, er hat ein Feeling, er hat das Herz für die Sache, er hat den Daumen immer genau auf dem richtigen Punkt. Und was sie da hingestellt haben, das war eine gewaltige Leistung. Und sie haben jemanden, der mit Herz, mit Feuer und Flamme und allem, was dazu gehört, hinter dem Motorsport steht: den jetzigen Leiter von BMW Motorrad, Dr. Markus Schramm. Ich verehre ihn einfach dafür, dass er diesen Weitblick hat, und neben dem Business, das er machen muss und das er macht, auch auf den Rennsport setzt. Er hat das Herz auf dem richtigen Fleck, für das Thema Motorrad insgesamt, nicht nur für den Motorsport. Er weiß, wie wichtig Emotionen für eine Marke sind, und da ist einfach der Wettbewerb, das Messen der Marken untereinander wichtig. Er hat die Situation geschaffen, dass die Jungs um Marc Bongers arbeiten können. Und wie sie das Projekt angehen, und was sie machen, ist eine Riesenleistung.“
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Wie hast du das erste Podium mit Tom Sykes in Misano erlebt?
„Ich war da mit dem Auto unterwegs und habe auf einem Parkplatz angehalten, um das Rennen im Livestream anzuschauen. Das war für mich so ein Erlebnis, ich hatte Tränen in den Augen. Das war so ein Moment, da dachte ich: Das ist nicht wahr, sie schaffen es wirklich – und sie werden weiter viel schaffen. Es wird nicht einfach, aber sie packen es schon.“
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Das neue Engagement in der FIM EWC mit dem BMW Motorrad World Endurance Team verfolgst du sicher auch?
„Ja klar! Ich habe erst kürzlich mit Werner Daemen telefoniert. Er macht eine tolle Sache in der Langstrecken-WM. Wenn man sieht, wie nah sie in der kurzen Zeit schon an die Spitze herangekommen sind, was Werner und seine Leute leisten – fantastisch. Natürlich beobachte ich das, und ich habe mit Werner auch ausgemacht, dass ich sie bei einem der Klassiker besuchen werde, wenn Rennen wieder möglich sind. Ich habe ja Zeit.“
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Abschließende Frage: Was ist dein Wunsch für BMW Motorrad Motorsport?
„Ich wünsche BMW Motorrad Motorsport Erfolge, und dass sie irgendwann den WM-Titel holen werden. Sie werden hart kämpfen müssen, keine Frage, aber sie sind bereit dafür. Darüber hinaus wünsche ich ihnen weitere Erfolge in all den anderen Serien. Aber es ist nicht so, dass die anderen die Bremse ziehen, damit BMW gewinnt. Die anderen werden natürlich auch immer alles versuchen und auf Sieg aus sein. Doch ich wünsche ihnen die Chance, Titel zu holen. Die Begeisterung ist bei allen da, und das ist die Seele in so einer Division.“
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