Tag der gemischten Gefühle in Jerez de la Frontera.
Jerez de la Frontera. Das BMW Motorrad WorldSBK Team erlebte in Jerez de la Frontera (ESP) einen Tag der gemischten Gefühle. Auf der südspanischen Rennstrecke wurde die zweite Saisonveranstaltung der FIM Superbike World Championship 2020 (WorldSBK) ausgetragen. Tom Sykes (GBR) belegte im Superpole Race am Sonntagvormittag den sechsten Platz. In Lauf zwei am Nachmittag wurde er Elfter. Sein Teamkollege Eugene Laverty (IRL) beendete das Sprintrennen am Vormittag als 13., schied aber in Lauf zwei vorzeitig aus.
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor
Auch am Sonntag herrschten in Jerez de la Frontera hochsommerliche Bedingungen mit 37 Grad Celsius Luft- und bis zu 65 Grad Celsius Asphalttemperatur. Sykes ging mit seiner BMW S 1000 RR von Startplatz drei aus ins Superpole Race am Vormittag. Am Start büßte er Positionen ein und fiel zurück auf Rang sechs. Nach zehn Runden erreichte er das Ziel auch auf dieser Position. Laverty spurtete beim Start von Platz elf vor auf den siebten Rang. Bis zur Rennmitte lag er dann auf Position acht, ehe er in einer eng umkämpften Gruppe Plätze einbüßte und die Zielflagge schließlich als 13. sah.
Von den Positionen sechs und 13 starteten Sykes und Laverty dann in das zweite Rennen am Nachmittag. Sykes kam nicht optimal weg und fiel um einige Positionen zurück. Im weiteren Rennverlauf gelang es ihm im dichten Feld nicht, sich wieder nach vorne zu arbeiten, und er belegte am Ende den elften Platz. Laverty hatte erneut einen guten Start, mit dem er sich bis in die Top-10 verbesserte. Kurz darauf geriet er jedoch beim Schalten in den Leerlauf, kam von der Strecke ab und nahm das Rennen am Ende des Feldes wieder auf. In der zweiten Rennhälfte musste er schließlich vorzeitig die Box ansteuern, da ihm zudem eine schmerzhafte Blase am Fuß Schwierigkeiten bereitete.
Für das BMW Motorrad WorldSBK Team geht es nun direkt weiter nach Portimão (POR), wo am kommenden Wochenende die dritte Runde der WorldSBK-Saison 2020 ausgetragen wird.
Stimmen nach Rennen zwei in Jerez de la Frontera.
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor:
„Der heutige Tag fing recht gut an. Wir konnten die Probleme von Samstag lösen und waren im Warm-up auf anständigen Positionen unterwegs. Im Superpole Race haben wir uns für den härteren SC0 Reifen entschieden, und diese Entscheidung hat sich eigentlich ganz gut bewährt. Wir waren mit Toms sechstem Platz, der dann auch seinem Startplatz für das Hauptrennen entsprach, sehr zufrieden. Obwohl wir Verbesserungen durchführen konnten, kam Eugene leider immer noch nicht so gut mit dem Bike zurecht wie erhofft, und er startete aus einer hinteren Position in Lauf zwei. In diesem zweiten Rennen konnten wir leider gar nicht glänzen. Tom hatte in den ersten Kurven unglückliche Situationen. Dadurch gingen viele Plätze verloren, die im Rennverlauf nicht mehr gut gemacht werden konnten. Aber unsere Pace war schlicht und ergreifend einfach nicht gut genug. Eugene hat in Kurve dreizehn beim Runterschalten den Leerlauf erwischt, konnte dadurch nicht anhalten und ist ins Kiesbett gefahren. Leider war für ihn ab diesem Zeitpunkt das Rennen gelaufen. Jetzt haben wir eine Woche, um hart zu arbeiten und die Probleme zu analysieren, und wir hoffen natürlich auf deutlich bessere Ergebnisse in Portimão.“
Shaun Muir, Teamchef BMW Motorrad WorldSBK Team:
„Es war ein hartes Wochenende. Platz sechs für Tom im Superpole Race war nicht schlecht. Es war wahrscheinlich das Maximum, das wir herausholen konnten, nachdem wir uns für den SC0 anstelle des SCX entschieden hatten. Für Eugene dagegen lief das Sprintrennen nicht nach Plan. Im zweiten Rennen hatte Tom keinen guten Start, und er verlor im Getümmel einige Positionen – das kann passieren. Er fuhr dann in einer Gruppe von Fahrern, kam aber nicht gegen sie an, weil er massive Bremsprobleme hatte. Die Spitze war fünf Sekunden weiter vorne auf der Strecke, und du kannst ihre Pace fahren, aber wenn du in einer Gruppe von Fahrern festhängst, die stärkere Motoren haben und spät bremsen, dann wird dein Rennen schwierig. Eugene hatte einen großartigen Start ins zweite Rennen und machte in der ersten Kurve vier Plätze gut. Aber sein Rennen war von kurzer Dauer, nachdem er in den Leerlauf kam und durch den Kies fuhr. Damit war sein Rennen gelaufen. Er ist zunächst weitergefahren, aber da er 30 Sekunden Rückstand hatte und mit einer Blase am Fuß fahren musste, haben wir dann entschieden, ihn an die Box zu holen. Im Debrief mit den Fahrern heute Abend werden wir genau analysieren, wo wir das Bike für die nächste Runde in Portugal verbessern müssen. Und dann melden wir uns hoffentlich wesentlich stärker zurück.“
Tom Sykes
Tom Sykes
„Ich bin von dem heutigen Tag enttäuscht. Wir haben in den heißen Bedingungen hart gearbeitet, aber leider hat uns das Glück gefehlt. Gestern hatten wir in Rennen eins eine gute Pace, aber ich musste dann aufgrund eines technischen Problems an die Box kommen. Im heutigen Superpole Race haben wir uns für einen härteren Reifen entschieden. Ich denke, angesichts der Unterschiede in den Compounds hatten wir ein recht gutes Rennen. In Lauf zwei hatten wir erneut mit technischen Einschränkungen zu kämpfen. Aber wir nehmen auch Positives mit, denn wir entdecken konstant etwas Neues an der BMW S 1000 RR. Jetzt brauchen wir einfach etwas Glück auf unserer Seite, sodass wir hoffentlich die Ergebnisse holen können, die wir verdient haben.“
Eugene Laverty
Eugene Laverty
„Es war ein weiteres hartes Rennen. Aber mein Start war wirklich gut. Ich kämpfte aggressiv und konnte in den ersten Kurven einige Positionen wettmachen. Leider bin ich am Ende der ersten Runde in den Leerlauf geraten und bin entsprechend von der Strecke abgekommen. Von diesem Zeitpunkt an war mein Rennen mehr oder weniger vorbei. Ich habe noch versucht, einige Runden zu fahren und nach vorn aufzuschließen. Aber da ich außerhalb der Top-20 war, habe ich dann aufgehört. Jetzt konzentriere ich mich auf Portimão, das immer eines meiner Lieblingsrennen der Saison war. Dieses Jahr ist es noch spezieller, weil es mein erstes Heimrennen überhaupt ist. Denn mittlerweile wohne ich nur 15 Minuten von der Strecke entfernt. Ich gehe davon aus, dass die Bedingungen gut und sonnig sein werden, und ich hoffe auf starke Ergebnisse, da ich in der Vergangenheit mehrmals auf der Strecke von Portimão gewonnen habe. Also schauen wir, was wir am kommenden Wochenende erreichen können.“