Solide Resultate und Kampfgeist.
Portimão. Mit dem Superpole Race und Rennen zwei am Sonntag hat das BMW Motorrad WorldSBK Team in Portimão die dritte Saisonrunde der FIM Superbike World Championship 2020 (WorldSBK) abgeschlossen. Tom Sykes erreichte mit den Positionen sechs und sieben solide Resultate. Sein Teamkollege Eugene Laverty hatte in beiden Rennen Pech und stürzte. Im Superpole Race sah er die Zielflagge als 20., in Lauf zwei kämpfte er sich zurück bis auf Rang 12.
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor
Tom Sykes
Sykes und Laverty gingen mit ihren BMW S 1000 RRs von den Startplätzen vier und neun ins Superpole Race am Vormittag. Sykes behauptete sich bis zur vierten Runde auf dem vierten Rang, fiel dann aber im engen Positionskampf zurück auf Position sechs. Danach lieferte er sich mit Scott Redding ein beherztes Duell um Rang fünf. Nach zehn Runden erreichte er das Ziel als Sechster. Laverty wurde nach dem Start in Turn 5 von einem Mitbewerber touchiert und stürzte. Der Ire fuhr kurz an die Box, setzte das Rennen aber fort und belegte Rang 20.
Das zweite Rennen am Nachmittag wurde zu einer ereignisreichen Angelegenheit. Sykes und Laverty starteten von den Positionen sechs und zehn. Sykes büßte in den ersten Kurven mehrere Positionen ein und lag zwischenzeitlich auf Rang elf. Im weiteren Verlauf des Rennens rückte er wieder nach vorn und belegte am Ende Platz sieben. Laverty hatte erneut Pech: Nach einem guten Start stürzte er auf Rang sieben liegend erneut in Turn 5 – und war der erste von mehreren Piloten, die im Rennverlauf in dieser Kurve zu Boden gingen. Wieder setzte Laverty das Rennen fort, rückte immer näher an die Punkteränge heran und verbesserte sich in der Schlussphase mit Überholmanövern noch auf Platz zwölf. Damit sicherte er sich noch vier Punkte.
Die nächste Station im Kalender der WorldSBK-Saison 2020 ist das MotorLand Aragón. Dort steht am letzten August- und am ersten Septemberwochenende ein Double-Header auf dem Programm.
Stimmen nach Rennen zwei in Portimão.
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor:
„Allgemein war es ein recht zufriedenstellender Tag. Auf jeden Fall haben wir erreicht, dass wir über die Renndistanz eine stabilere Leistung zeigen können. Heute Morgen hat Tom vom vierten Startplatz im harten Kampf einen verdienten sechsten Platz herausgefahren. Dies war gut und hat die Chancen fürs zweite Rennen aufgezeigt. Tom hatte an sich einen guten Start, er hat dann allerdings die ersten Kurven, insbesondere Kurve fünf, verhauen und entsprechend einige Sekunden eingebüßt. Durch einige Stürze der Kontrahenten ist er auf den siebten Platz vorgerutscht. Seine Pace war nach den ersten Runden zwischen Position vier bis Position sieben einzuordnen und wiederum entsprechend stabil, auch wenn wir wie gestern das gleiche Problem mit der Motorleistung hatten. In Summe war es eine solide Leistung. Eugenes Tag verlief recht ungücklich. Heute Morgen im Superpole Race war er in einen Sturz mit Chaz Davies verwickelt. Im Hauptrennen hatte Eugene einen sehr guten Start, ist allerdings in besagter Kurve fünf leider selbstverschuldet gestürzt. Er konnte sich dann noch bis auf den zwölften Platz kämpfen. Die Rundenzeiten werden wir jetzt jeweils analysieren. Wir haben an diesem Wochenende definitiv technische Fortschritte gemacht, die uns in den kommenden Rennen nach vorn bringen sollten.“
Shaun Muir, Teamchef BMW Motorrad WorldSBK Team:
„Tom hatte ein sehr gutes Sprintrennen. Er hat richtig Druck gemacht, und ich freue mich, dass er den sechsten Platz geholt hat. Es war vielleicht seit einiger Zeit sein bestes Rennen, ich bin also zufrieden. Eugene wurde leider von einem anderen Fahrer getroffen. Das spiegelt sein gesamtes Wochenende wider: Wenn er sein Momentum findet, hat er Pech. Trotzdem startete er Rennen zwei vom zehnten Platz. Er hatte einen guten Start und hat alles versucht, weiter nach vorn zu kommen, aber leider ging er stürmisch in Turn 5 und hat die Kontrolle über das Vorderrad verloren. Er konnte das Rennen jedoch wieder aufnehmen und sich als Zwölfter Punkte sichern. Tom kam beim Start des zweiten Rennens ganz gut los, aber im Getümmel der ersten Kurve fiel er zwischenzeitlich zurück auf den 13. Rang. Er kämpfte sich wieder gut durch das Feld zurück, und mit den Ausfällen anderer Fahrer ging es für ihn noch weiter nach vorn. Aber ich denke, dass sich das PS-Defizit gezeigt hat. Wenn das behoben ist, können wir regelmäßig um Podiumsplätze kämpfen, das wissen wir. Das Handling des Bikes ist super, ebenso das Kurven- und das Bremsverhalten, auch die Elektronik arbeitet gut. Wir bräuchten nur ein bisschen mehr Power und Topspeed, um aus dem Bike ein potenzielles Siegerpaket zu machen. Ich möchte auch allen Mitarbeitern im BMW Motorrad WorldSBK Team ein großes Dankeschön aussprechen. Es waren zwei harte Wochen unterwegs, von Jerez vergangene Woche nach Portimão an diesem Wochenende, und die Arbeit, die unser Team geleistet hat, war herausragend. Die Jungs haben nun eine wohlverdiente Pause, bevor wir bald zu den Back-to-Back-Rennen mit den Runden vier und fünf in Aragón aufbrechen. Dort werden wir mit frischen Kräften wieder unser Bestes geben.“
Tom Sykes
Tom Sykes
„Das war eines dieser Wochenenden. Wir hatten definitiv Einschränkungen, vor allem in Sachen Performance auf der Gerade, aber wir haben hart weitergearbeitet. Das gesamte BMW Motorrad WorldSBK Team hatte einen guten Plan. Wir haben versucht, das, was wir haben, zu unserem bestmöglichen Vorteil zu nutzen. Und in manchen Bereichen waren wir fast dort, wo wir sein müssen, wir können Positives mitnehmen. Ich denke, dass jeder sehen konnte, dass ich mit der fehlenden Motorleistung zu kämpfen hatte. Vor allem nach dem Start verliere ich im ersten, zweiten und dritten Gang einige Positionen. Aber hoffentlich ist das etwas, was wir schnell beheben können. Momentan müssen wir aber noch zufrieden sein mit dem, was wir aus dem Chassis herausholen. Die Rennen haben mir Spaß gemacht. Die Strecke war heute sehr schwierig, und einige Leute sind über die Grenzen gegangen. Die Plätze sechs, sieben und acht sind eigentlich nicht das, womit ich mich zufriedengebe. Aber es geht darum, auf dem Erreichten aufzubauen und im Projekt den nächsten Schritt zu machen.“
Eugene Laverty
Eugene Laverty
„Heute in beiden Rennen zu stürzen, war eine Kastastrophe. Im Superpole Race hat mich der Crash mit Chaz Davies zurückgeworfen. Chaz hat versucht, mich zu überholen, und mich dabei getroffen. Das war das typische ‚zur falschen Zeit am falschen Ort’. Im letzten Rennen hatte ich einen super Start, mit dem ich sechs Plätze gut gemacht habe. Ich habe vom Start weg angegriffen, aber dann leider in Turn 5 das Vorderrad verloren. Ich bin wieder aufgestiegen und habe versucht, mich wieder nach vorn zu arbeiten. Nach wenigen Runden wusste ich auch, warum ich gestürzt bin: Die Strecke war heute wesentlich rutschiger als bisher an diesem Wochenende. Ich war nicht vorsichtig genug, ich habe vom Start weg attackiert und dafür am Ende bezahlt. Ich habe Positionen gutgemacht und wurde noch Zwölfter. Das war das Geringste, was ich für das Team nach einem so harten Wochenende machen konnte.“